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Zum 100. Geburtstag von Walter Süskind

Als Sohn von Hermann und Frieda Süskind war Walter Süskind am 29. Oktober 1906 in Lüdenscheid geboren, wo die Familie zunächst in der Schillerstr.7a und später in der Grabenstr.1 wohnte. Ungefähr 1912 zog die Kaufmannsfamilie fort. 1930 heiratete Walter Süskind in Saarbrücken. 1938 floh er in die Niederlande. 1942 wurde er vom Jüdischen Rat Amsterdams beauftragt, die Deportation der Juden aus der Stadt in die deutschen Vernichtungslager zu organisieren. Hierfür sammelten sich die jüdischen Bürger im Holländischen Theater (Hollandsche Schouwburg). Während des kurzen Aufenthalts versuchte Walter Süskind, die Kleinkinder zu retten, indem er sie mit einer Untergrundorganisation versteckte. Für den Zählappell erhielten die Eltern Strohpuppen, die insgeheim hergestellt wurden. Ca. 1.000 Kleinkinder sollen so gerettet worden sein. Aber ihre Eltern wurden deportiert und ermordet. Das Schicksal widerfuhr auch Walter Süskind, seiner Tochter und seiner Frau, die am 2.September 1944 deportiert und im Februar 1945 ermordet wurden. Die Nationalsozialisten hatten ihn zum Täter, Retter und Opfer im Holocaust gemacht.

Am 29. Oktober diesen Jahres wäre Walter Süskind 100 Jahre alt gewroden. Aus diesem Anlass fand am 30. Oktober um 19 Uhr vor dem Geburtshaus in der Grabenstraße 1 ein Pressegespräch statt. Dabei wurden Infotafeln zu Leben und Wirken Walter Süskinds an den Straßenschildern der unteren Grabenstraße angebracht.

Text der Infotafeln

Walter Süskind (1906-1945) wurde in dieser Straße geboren. Weil er Jude war, floh er vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam. Als sie die Stadt im 2. Weltkrieg eroberten, erhielt er den Auftrag, alle Juden der Stadt in die Züge zum Vernichtungslager Auschwitz zu zwingen, zuletzt sich selbst. Vorher hatte er mit Helfern mehr als tausend jüdische Kinder vor der Deportation versteckt und gerettet.

*29.10.1906-2006

Außerdem wurde den beiden Pressevertretern entsprechendes Informationsmaterial überreicht. Hiermit wollen wir einen vergessenen Sohn unserer Stadt und seine Verdienste in Erinnerung rufen.

Presseinfo

An der Aktion nahm auch Frau Moritz teil. Ihr gilt unser Dank dafür, dass sie uns auf diesen historisch nicht unbedeutenden Termin hingewiesen hat. Sie entdeckte bei einem Besuch in Amsterdam während eines Stadtrundgangs zufällig eine Gedenktafel, die an Walter Süskind erinnert.

Zwischenzeitlich konnte unser Friedensfreund Matthias Wagner den amerikanischen Dokumentarfilm Secret Courage: The Walter Suskind Storyüber Leben und Wirken Walter Süskinds ausfindig machen.
Der - leider nur in englischsprachiger Originalfassung verfügbare - Film wurde erstmals als gemeinsame Veranstaltung der Gesellshaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, des Katholischen Bildungswerks und der Friedensgruppe am 13.Dezember 2006 gezeigt.

Offizielle Website zum Film

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