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Graue Wölfe im Schafspelz der Integrationsarbeit!

Pressemitteilung veröffentlicht am 14.05.2008 in den LN

Wie bereits in Ihrer Zeitung berichtet wurde, findet am 10. Mai in der Schützenhalle Lüdenscheid eine „Kultur-Großveranstaltung“ der „Turk Federasyon“ – eigentlich „Föderation der Türkisch- Demokratischen Idealistenvereine in Europa e.V.“ statt.

Ein Hauptanliegen der Friedensgruppe Lüdenscheid war und ist der Kampf gegen Rechtsextremismus in all seinen Ausprägungen und Erscheinungsformen. So organisierten wir bereits 2000/2001 unter dem Motto „Lüdenscheid stellt sich quer!“ den massiven Protest einer breiten Öffentlichkeit gegen vier Nazi-Aufmärsche in unserer Stadt. Unser Anliegen ist, rechtsextremistische Aktivitäten und Entwicklungen zu bekämpfen und die Öffentlichkeit darüber aufzuklären.

Dies veranlasst uns, zu der genannten Veranstaltung klar Stellung zu beziehen. Die so genannte Turk Federasyon ist die 1978 in Frankfurt/Main gegründete Auslandsorganisation der türkischen MHP (Partei der Nationalistischen Bewegung) – auch bekannt unter der Bezeichnung „Graue Wölfe“. Hierbei handelt es sich um eine – auch vom Verfassungsschutz so deklarierte – rechtsextremistische Organisation. Kern ihrer Ideologie sind extremer Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus. Sowohl ethnische Minderheiten, wie etwa Kurden, als auch gesellschaftliche Minderheiten, wie beispielsweise Homosexuelle werden verachtet und bekämpft. Die Organisation ist im ganzen streng nach dem Führerprinzip strukturiert. So wird der 1997 verstorbene Gründer und - bis zu seinem Tod – Vorsitzende Alparslan Türkes als Basbug (Führer) bezeichnet. Dieser pflegte bereits Anfang der 70er Jahre enge Kontakte zur NPD und deren Mitbegründer und damals Vorsitzenden Adolf von Thadden.

Mit Kulturveranstaltungen, wie der am 10. Mai in Lüdenscheid stattfindenden verbreitet die Türk Federasyon unter dem Deckmantel der Integrationsarbeit ihre Ideologie und versucht junge Türken für ihre Organisation zu rekrutieren.

Die Schaltung von Werbeanzeigen vieler Institutionen oder Firmen wie der Sparkasse Lüdenscheid oder der Stadtwerke Werdohl, denen eine Nähe zu faschistischen Ideologien wohl kaum unterstellt werden kann, machen deutlich, wie notwendig die Aufklärungsarbeit über rechtsextremistische Aktivitäten und Entwicklungen weiterhin ist.

Auch wenn die anstehende Veranstaltung nicht mehr zu verhindern ist, hoffen wir, dass unsere Aufklärungsarbeit dazu beiträgt, künftige Veranstaltungen zu erschweren oder gar zu verhindern.


Reaktionen

Verschiedene Pressemeldungen zeigen, dass unsere Stellungnahme offenbar ihre Wirkung nicht verfehlt hat. Bedauerlich ist, dass neben der Friedensgruppe nur noch Die Linke klar Stellung bezogen hat.

Streit um Gelder für türkisches Fest
Mittwoch, 14.05.2008 WDR REGIONALNACHRICHTEN - SCHLAGZEILEN

Eine türkische Kulturveranstaltung in Lüdenscheid am Pfingstwochenende hat ein Nachspiel. Die Sparkasse Lüdenscheid will ihr Sponsorengeld nicht zahlen, weil als Veranstalter die Türk Federasyon aufgetreten ist, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Sie soll den rechtsradikalen "Grauen Wölfen" nahe stehen. Auch die Stadtwerke Werdohl fühlen sich betrogen. Ein Vorstand des Türkischen Sozialvereins in Werdohl sagte, er verstehe die Aufregung nicht. Es sei keine politische Veranstaltung gewesen und die Federasyon habe nur die Schirmherrschaft übernommen.

Sparkasse zahlt nicht: "Hinters Licht geführt"
14.05.2008 / Lokalausgabe / Westfälische Rundschau

Lüdenscheid. (rob) Die türkische Kulturveranstaltung vom Pfingswochenende in der Schützenhalle wird von der Sparkasse Lüdenscheid nicht gesponsert.

"Wir werden nicht zahlen", erklärte Sparkassensprecher Thomas Meermann, nachdem bekannt geworden war, dass das Geldinstitut offensichtlich dabei war, eine Veranstaltung der "Türkischen Förderation", Ableger der rechtsextremen türkischen Partei MHP zu unterstützen. In dieser Formation sind die "Grauen Wölfe" in Deutschland organisiert (WR berichtete).

Er fühle sich von dem in Werdohl ansässigen türkischen Sozialverein "hinters Licht geführt", brachte Meermann seinen Ärger zum Ausdruck.

Mit der "Türkischen Förderation" habe er keinen Vertrag gemacht, "so blind bin ich nicht". Deshalb sei er auch nicht bereit, das Geld zu bezahlen - es handele sich um einen für vergleichbare Feste üblichen "Betrag im unteren dreistelligen Bereich", so der Sprecher.

Er bedauere es, dass die Sparkasse in diesem Fall instrumentalisiert worden sei. "Wir achten schon darauf, was wir mit wem zusammen tun", sagte Meermann. In Zukunft werde er vorsichtiger agieren und noch kritischer hinschauen.

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